THE LOOK // Presse Cannes

»Angelina Maccarones wunderbares Filmporträt begleitet Charlotte Rampling bei Begegnungen mit Freunden und Künstlern. Rampling spricht mit Peter Lindbergh über ihren Kamerablick, mit Paul Auster über das Alter, mit Juergen Teller über Tabus. Man sieht sie in ihren Filmen, bei Woody Allen oder François Ozon, man sieht, wie sie den Spieß umdreht und den Blick erwidert, der auf sie gerichtet ist. (...) Eine kluge, schöne, gewitzte, temperamentvolle Frau, man ahnt die Melancholie hinter ihrem Lachen. Und den Preis, den die die innere Freiheit kosten muss, die Unabhängigkeit, die Charlotte Rampling sich im knallharten internationalen Filmgeschäft bewahrt hat.« TAGESSPIEGEL

»Angelina Maccarones fesselnde Dokumentation erlaubt tiefe Einblicke in Charlotte Ramplings Leben und Persönlichkeit. (...) Im Laufe ihrer langen Karriere hat sich Rampling selten gescheut, sich auf der Leinwand zu exponieren. In THE LOOK tut sie das wieder, dieses Mal aber in unwiderstehlichen Begegnungen mit befreundeten Künstlern, Schriftstellern, Fotografen und Filmemachern: und viel mehr als um biografische Bagatellen geht es dabei um das Nachdenken über ihren Beruf. THE LOOK wird getragen von Ramplings Witz, Klugheit und ihrer unfassbaren Leinwandpräsenz. Und wenn sie mit Peter Lindbergh darüber witzelt, was wohl ein kleiner plastisch-chirurgischer Eingriff an ihrem Gesicht verändern würde, dann sind wir unendlich dankbar für ihre Entscheidung, mit solcher Anmut älter zu werden.« THE HOLLYWOOD REPORTER

»Charlotte Ramplings unglaubliches Talent und ihre überwältigende Schönheit haben ihr überall auf der Welt und völlig zu Recht eine enorme Bewunderung eingetragen. Angelina Maccarone räumt in ihrer ungewöhnlichen Dokumentation in neun Kapiteln die Hürden ab, um die Persönlichkeit Rampling Schicht für Schicht zu entdecken – und viel darüber hinaus. (...) Das Festival in Cannes ist ein Ort, wo Regisseure als Götter gefeiert werden. The auteur. Schauspieler sind willkommen wegen des Glitzerns und Glimmerns bei den Photocalls. Aber sie sind viel mehr als bloße Stars oder beliebig einsetzbare Musen: sie sind ein entscheidender Teil des kreativen Prozesses. Und ebenso wie THE LOOK eine kluge und wirkungsvolle Erkundung Ramplings und zentraler Lebensfragen ist, gelingt es ihm nachhaltig, das Kino für die Schauspieler zurückzufordern.« DIGITAL SPY

»Wir werden an die unglaubliche Schönheit Charlotte Ramplings in ihren jungen Jahren und ihre reifere Schönheit heute erinnert, wir nehmen ein wenig Teil an ihrer Freundschaft mit dem großen Fotografen Peter Lindbergh, wir entdecken ihren großen Sinn für Provokation, ihre Klugheit in den Dingen des Lebens und der Kunst, die brennende und unbedingte Leidenschaft ihrer Liebe … Jedes Kapitel dieses Films liefert uns ein wenig mehr Einblick in die Seele dieser charakterstarken, schönen, widerspenstigen Frau, die sich ihrer Kunst so unbedingt hingibt.« TOUTLECINE

THE LOOK // Zum Film

SYNOPSIS

Charlotte Rampling: Tabubrecherin, Stilikone, Weltstar und mutige Avantgardistin. Sie war das Chelsea Girl im Swinging London der 60er. Visconti holte sie für Die Verdammten nach Italien. Ihre Rolle in Liliana Cavanis Der Nachtportier löste eine weltweite Tabudebatte aus. Sie inspirierte Helmut Newton zu seiner ersten Akt-Fotografie. In New York verkörperte sie für Woody Allen die perfekte Frau, in Hollywood stand sie mit Paul Newman vor der Kamera. Erklärtermaßen gern arbeitet sie mit Filmemachern wie Nagisa Oshima und François Ozon.

Oft als „Objekt der Begierde“ inszeniert, ist sie in THE LOOK das Subjekt des Films. Der Blick gehört ihr. In neun Kapiteln und Begegnungen mit Weggefährten und Vertrauten wie Peter Lindbergh, Paul Auster oder Juergen Teller lotet Charlotte Rampling Themen wie Alter, Schönheit, Tabu, Begehren, Tod und Liebe aus. Gedanken, Gespräche, Filme, Orte und Situationen verdichten sich jenseits aller anekdotischer Rückschau zum vielschichtigen, spannenden, im besten Sinn selbstbewussten Porträt einer charismatischen Frau und Schauspielerin: THE LOOK wird zu einem Blick aufs Leben selbst.

KAPITEL, BEGEGNUNGEN, FILME

EXPOSURE     mit Peter Lindbergh
Ausschnitte aus: “Stardust Memories” (1980), Regie: Woody Allen
AGE     mit Paul Auster
Ausschnitte aus: “La caduta degli dei” (1969), Regie: Luchino Visconti
BEAUTY
Ausschnitte aus: „Swimming Pool“ (2003), Regie: François Ozon
RESONANCE     mit Barnaby Southcombe
Ausschnitte aus: “Georgy Girl” (1966), Regie: Silvio Narizzano
TABOO     mit Juergen Teller
Ausschnitte aus: “Il portiere di notte / Der Nachtportier” (1974), Regie: Liliana Cavani
DEMONS     mit Frederick Seidel
Ausschnitte aus: “The verdict” (1982), Regie: Sidney Lumet
DESIRE     mit Franckie Diago
Ausschnitte aus: “Vers le sud / In den Süden” (2005), Regie: Laurent Cantet
DEATH     mit Anthony Palliser
Ausschnitte aus: “Sous le sable / Unter dem Sand” (2000), Regie: François Ozon
LOVE     mit Cynthia and Joy Fleury
Ausschnitte aus: “Max mon amour” (1986), Regie: Nagisa Oshima

>> DIRECTORS NOTE

THE LOOK // Director’s Note

Es gibt viele starke Gründe, warum ich THE LOOK machen wollte, aber alle lassen sich in zwei Worten zusammenfassen: Charlotte Rampling. Wer ist diese Frau, die noch berühmter zu sein scheint für ihre persönliche Aura als für die Summe ihrer Filme und Fotos?

Für ihre eigene Generation stets stilbildend, ist sie auch für uns nachfolgende eine Ikone. Keine verkörpert sexuelle Selbstbestimmung lässiger als sie, vom Chelsea Girl im Swinging London der 60er Jahre bis zur reifen Frau von heute, deren intelligenter Sexappeal all die glattgesichtigen Models ins Kinderzimmer verweist. Im Ausloten menschlicher Abgründe scheut sie keinen Skandal und erfindet sich immer wieder neu. Sie küsst auf der Leinwand Paul Newman und Robert Mitchum, aber lässt sich nicht von Hollywood in die narzisstische Falle locken. Sie bleibt dem europäischen Kino treu, weil es ihr in ihren Rollen um psychologische Komplexität geht; darum, zu zerbrechen und vielleicht wieder aufzustehen. Sie ist Projektionsfläche, für Männer und Frauen gleichermaßen.

Der Grund dafür ist ihr atemberaubender „Look“.

Sein Geheimnis liegt in der Zweideutigkeit dieses Wortes: Ihrem Aussehen, das die Blicke auf sich zieht – und ihrem Blick aus diesen Augen, in denen schon Visconti zu erkennen vermeinte, dass sie alles gesehen hätten.

So vieles ist über sie gesagt worden, dass es fast unmöglich scheint, nicht in Klischees zu verfallen in der Beschreibung dieses Phänomens „Charlotte Rampling“. Ich wollte, dass sie selbst zu Wort kommt.

Schon bei unserer ersten Begegnung im Oktober 2007 bekräftigte sich meine Vermutung, dass es lohnender sein würde, ihr selbst zuzuhören, als ihr in den üblichen Reflexionen und Reminiszenzen alter Weggefährten nachzuspüren. Meine Einladung an sie, nicht Objekt, sondern – in jedem Sinne des Wortes - Subjekt des Films zu sein, hat ihr gefallen. Nur so ist es möglich – wie Charlotte Rampling selbst sagt –, über die Projektion hinaus zu einer wahrhaftigen Innenansicht und einem Blick auf die kaleidoskopische Komplexität des Lebens selbst zu gelangen.

(Angelina Maccarone)